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25704 Meldorf
Zeitgeschichte der Freiwilligen Feuerwehr Windbergen
Bevor die Freiwillige Feuerwehr Windbergen im Jahre 1889 gegründet wurde, gab es im Dorf eine Zwangswehr. Dazu gehörten alle männlichen Einwohner im Alter von 18 bis 60 Jahren. Sie wurden nur zu Bränden und Notfällen gerufen. Es fehlten ihnen die Ausbildung und der enge Zusammenhalt. Cirka dreißig junge Männer im Alter von 21 bis 36 Jahren gründeten dann nach den Statuten der Freiwilligen Feuerwehren der Provinz Schleswig-Holstein die Freiwillige Feuerwehr Windbergen. Sie kamen aus den verschiedensten Berufsständen und wählten den Bäcker und Gastwirt Claus Voss zum ersten Wehrführer. Sein Stellvertreter wurde Hans Martens, Steigerführer Claus Claußen, Spritzenführer der Malermeister Peter Rühmann und Spritzenwart Claus Hennings. Jedes Mitglied zahlte einen monatlichen Beitrag von 50 Pfennig, wie es im noch vorhandenen Kassenbuch vermerkt ist. Für die Anschaffung der Ausrüstung und für Geräte entstanden Kosten, die die Bauernschaft 1890 nicht übernehmen wollte. Die Kameraden gaben sich mit dieser Ablehnung aber nicht zufrieden, und nahmen eine Anleihe in Höhe von 700,- Mark bei der Sparkasse Farnewinkel auf. Damit wurden die notwendigsten Dinge angeschafft.
Nach erfolgreichen Einsätzen wurden dann Rettungsleinen, Leitern, und Beile von der Bauernschaft bewilligt. Die Anschaffung einer Saug und Handdruckspritze stand jedoch nicht zur Debatte. Zu den Ausrüstungsgegenständen im Jahre 1903 gehörten 2 Saug und Druckspritzen, 150 m Druckschläuche, 4 Wasserwagen, 1 Gerätewagen, 1 Anstell-Leiter, 4 Dachleitern, 2 Haltehaken, 4 Feuerpatschen, 1 Strohhaken, 1 freistehende Leiter von 3 m Höhe, 2 Rauchbrillen mit Mundschwamm, 1 Signalhorn sowie 3 Nebelhörnern.
Die erste Handdruckspritze wurde 1911 angeschafft. Erst 1951 nach einem Feuer auf dem Gehöft von Fritz Hinrichs wurde sie ausgemustert. In den 20er Jahren wurden die erfolgreichen Einsätze der Wehr von der Brandkasse und den Gemeindevertretern mit diversen Neuanschaffungen belohnt. (z.B. Schläuche, Minimaxgeräte)
Im Jahre 1935 wurde eine Tragkraftmotorspritze TS 8 angeschaft. Sie wurde erst 1954 von einer neuen TS 8-8 mit luftgekühltem VW Motor abgelöst. Diese wiederum blieb bis 1985 in gebrauch. In den Kriegsjahren 1939 bis 1945 wurden viele Aktive zum Kriegsdienst eingezogen. Die Mitglieder der Wehr in dieser Zeit bestanden aus jugendlichen und jungen Frauen.
1946 wurde aus den Gemeinden Barlt, Gudendorf und Windbergen eine neue Amtswehr gegründet. Von nun an wurden auch Übungen auf Amtsebene durchgeführt.
Bereits im Jahre 1947 fand ein Maschinistenlehrgang an der Landesfeuerwehrschule in Eckernförde statt. Die Verkehrsverbindung allerdings war ein Erlebnis der besonderen Art. Privatautos bekamen nur dann eine Fahrerlaubnis, wenn sie auch für öffentliche Zwecke zur Verfügung gestellt wurden. Die Lehrgangsteilnehmer wurden von Feuerwehrkameraden nach Eckernförde gefahren und nach Lehrgangsschluss wieder abgeholt.
Auf der Vollversammlung am 1. April 1949 wurde beschlossen, das bei erscheinen ohne Uniform auf Versammlungen und Veranstaltungen ein Strafgeld von 1,- D Mark verhängt wird. Wer dreimal unentschuldigt dem Übungsdienst fernbleibt, wird aus der Wehr ausgestoßen. Am 12.11.1950 werden Hermann Kraft, Ferdinand Raap und August Hansen für 25 jährige Mitgliedschaft von Kreisbrandmeister Oskar Groth aus Meldorf mit Ehrenurkunden ausgezeichnet. Die Generalversammlung am 13.10.1951 wählt Willi Groth zum Wehrführer und Detlef Harms zu seinem Stellvertreter. Am 28.12.1951 finanziert die Gemeinde zwei neue B-Schläuche und 6 Breitgurte.
1954 wurde ein Feuerlöschbassin mit einem Fassungsvermögen von 40000 Litern bei der Meierei und im Jahre 1963 eine weitere Zisterne mit einem Inhalt von 100000 Litern bei Egon Hansen gebaut. Außer dem Löschteich bei Heuck stand damals kein weiteres Löschwasser zur Verfügung.
Trotzdem reichten die Vorräte nur für eine kurze Entnahmezeit aus.
Mit dem Anschluss an die zentrale Wasserversorgung konnte 1969 aus 30 Hydranten Löschwasser entnommen werden. Trotzdem musste bei Einsatz der Nachbahrwehren bei Großbränden auf offene Wasserstellen zurückgegriffen werden.
Willi Büttner legt auf der Generalversammlung am 15.12.1956 sein Amt als Bote nieder. Otto Martens wurde einstimmig zu seinem Nachfolger gewählt. Im Jahre 1964 konnte unsere Feuerwehr das erste selbst fahrende Tragkraftspritzenfahrzeug ( TSF ) in Dienst stellen. Es handelte sich hierbei um einen VW-Bus mit vier Sitzplätzen.
Dieser wurde 1981 von einem sechssitzigen Mercedes-TSF abgelöst. Der Rost hatte den VW dahingerafft. Im Laufe der Zeit wurden die Aufgaben der Feuerwehr immer umfangreicher. Um z.B. Autobrände erfolgreich löschen zu können wurde 1982 Schaumlöschmittel und eine neue Tragkraftspritze angeschafft. Diese Geräte sind bis heute im Einsatz. In die Amtszeit von Wilhelm Groth fiel der Neubau eines Gerätehauses mit zwei Einstellplätzen. 1960 war das Ende der Handalarmsirenen und der Feuerhörner gekommen. Es wurden insgesamt drei elektrisch betriebene Sirenen installiert. Die Standorte waren.: 1. Meierei, 2. Hans Beeck Spersdick, 3. Timmermann Wodansberger Straße.
1982 endete die Amtszeit von Wilhelm Groth und Helmut Kloth wurde zum neuen Wehrführer gewählt. Für Schnellangriff und Mannschafstransport wurde 1992 ein Mehrzweckfahrzeug der Marke Ford mit acht Sitzplätzen angeschafft. Beide Fahrzeuge wurden mit modernen Funkgeräten ausgestattet. 1989 wurde das 100 jährige Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Windbergen groß gefeiert. Um die zahlreichen Gäste unterbringen zu können wurde ein 1000 Mann Zelt aufgebaut. Gefeiert wurde mit Disco, Umzug, Kaffeetafel, und Gottesdienst im Zelt. Am Sonntag endeten die Feierlichkeiten mit einem Konzert des Feuerwehrmusikzuges Alt-Duvenstedt. Reimer Rave hielt das Geschehen mit der Filmkamera in Wort und Bild fest. Der von ihm gedrehte super acht Film wurde auf DVD Format kopiert und wird vom amtierenden Wehrführer bewacht.
1994 endete die Dienstzeit von Helmut Kloth aus Altersgründen. Zu seinem Nachfolger wurde sein bisheriger Stellvertreter Klaus Peter Groth gewählt. Walter Steinmacher wurde zu seinem Stellvertreter gewählt. Nach Auflösung der Amtswehr Barlt und einer Übergangszeit in der Amtswehr Meldorf Süd ist die Gemeindewehr Windbergen jetzt Mitglied in der Amtswehr Meldorf Land. Seit dieser Zeit finden regelmäßig amtsübergreifende Übungen mit den Wehren Barlt, Gudendorf und sogar Frestedt statt. Im Jahre 2000 stellte sich die Wehr einer besonderen Prüfung, nämlich der Erringung des bronzenen Beils. Nachdem Uniformen, Ausrüstung, Geräte, Fahrzeuge und Gerätehaus von einer Kommission geprüft waren, fiel auch die Einsatzübung zu deren Zufriedenheit aus und das
„ Bronzene Beil „ wurde verdient entgegengenommen. Auch wurden im Jahre 2000 vier Atemschutzgeräte angeschafft. Der Westküstenmarsch wurde 2002 mit großem Aufwand von unserer Wehr ausgerichtet.
2003 bereitete sich die Wehr auf die Leistungsbewertung in Silber vor. Die Prüfung fand am 13. September statt. Aufgrund der erreichten Punktzahl konnte das „ Silberne Beil „ nach bestandener Einsatzübung in Empfang genommen werden. Der Umbau des Gerätehauses wurde mit viel Eigenleistung im Juni 2005 beendet.
Die Leistungsbewertung „ Roter Hahn „ Stufe 1 wurde am 26. August 2005 erfolgreich absolviert.
Am 7. September 2007 erfolgte die Leistungsbewertung „ Roter Hahn „ Stufe 2. Auch hier war die Wehr erfolgreich. 2010 wurde unser Tragkraftspritzen Fahrzeug mit 800 Litern Wasser an Bord ( TSF-W ) von sechs Kameraden der Wehr aus Herbolzheim bei der Firma Thoma abgeholt.
Die Wehrführer der Freiwelligen Feuerwehr Windbergen
Text und Bild
Dirk Nissen
Freiwillige Feuerwehr Windbergen
Roggenstr. 14
25704 Meldorf
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